Herr A. hat – vielleicht sagen wir es so – eine kurze Zündschnur. Wenn die abgebrannt ist, schlägt er zu: Manchmal mit der Faust oder der flachen Hand, ein andermal sind es Gegenstände: Weichholzlatten, Käsebretter – was eben da ist. Herr A. lebte bis zu seiner Verhaftung in einer Notunterkunft in Geldern.
Dialog mit einer Ikone
Elina Brotherus
Elina Brotherus war auf einem Flohmarkt unterwegs und fand … den Hut von Joseph Beuys. So ein Zufall, denkt man: Ich habe ihn auch.
Steve oder: Proof of the Pudding
Steve Chadwick ist 47. Er hat Musik studiert und wohnt seit ein paar Wochen mit seiner Familie in Kleve. Vorher haben sie in Schweden – auf der Insel Gotland – gewohnt.
Raserei
Herr A. hat Berufung eingelegt. Er möchte eine mildere Strafe. Beim Amtsgericht hat er Dreisechs bekommen und davon schon einiges abgesessen. Dreieinhalb Jahre ist es her, da hatte A. es eilig. Er war mit dem Auto unterwegs: bekifft. Zuerst hatte er am Klever Krankenhaus eine Schranke am Parkplatz gefällt – danach flüchtete er vor der Polizei, wurde gestellt, wehrte sich … eine Rundfahrt nicht nur durch das nächtliche Kleve, sondern auch durch die Paragrafen des Strafgesetzbuches: Sachbeschädigung, Gefährdung des Straßenverkehrs, Körperverletzung, Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Aspel hat viel erlebt – ein Gespräch
Auf der Visitenkarte von Maria Beate Reifenberg ist als Adresse „Rainweg 38 52224 Stolberg-Venwegen“ angegeben. Die E-Mail Adresse lautet: . Was ist Heimat? Beate Maria Reifenberg ist ‚zu Besuch‘ in Haus Aspel. „Ich bin“, sagt sie, „fast jeden Monat einmal hier. Es gibt noch viel auszuräumen und in Ordnung zu halten.“ Reifenberg ist – wie soll man sagen – noch immer die Chefin in und von Haus Aspel. Ein Gespräch.
Intensivstation Theater
In der Küche hinter der Bühne stehen Rosen bereit. In ungefähr 45 Minuten werden Crischa und Sjef sie denen übergeben, die jetzt auf ihren Auftritt warten. Es sind die Schüler der Klasse 7 der Euregio Realschule in Kranenburg.
Aus heiterem Himmel
Herr A. hat Schreiner gelernt und arbeitete in einem Küchenstudio. Herr A. hat zwei Schwestern: Eine ist bei der Kripo, die andere ist Erzieherin. A.s Vater: verstorben. Das Verhältnis zu seiner Mutter, sagt A., „könnte nicht besser sein“. A. sagt auch: „Ich bin ein familiärer Mensch. So weit – so gut.
Nebenwirkungen oder: Ausflug zum Gemüt
Mit den Jahren ist man ins ‚Du‘ geklettert. Klaus schreibt: „Zwei Bücher sind fertig. Würde mich freuen, wenn ich sie dir demnächst irgendwann zeigen könnte.“ Vorfreude ist die schönste Freude? Von wegen. Wir sitzen am Tisch: Klaus packt die Bücher aus. Das ist einer dieser Momente …
Vom Werden des Schönen
Man denkt selten nach über das Alltägliche. Es verschwindet in der Brühe der Gewohnheiten. Das Aussehen der Dinge muss einen Ursprung haben. Ein Lichtschalter zum Beispiel, ein Tisch, ein Stuhl … Wer machte das Tetrapack zum Tetrapack? In den Alltäglichkeiten des Aussehens der Dinge ist die Frage nach dem Ursprung oft längst untergetaucht.
Der Mann vom Sockel
Im Kurhaus ist – noch immer – Hausputz. Putzen – das verbindet sich in den meisten Fällen mit dem Gedanken an Reinigung. Aber: Jeder putzt anders. Es soll auch Menschen geben, die Dinge nur von einer Ecke in die andere räumen. Manchmal treten längst vergessene Schätze ihre spontane Rückreise ins Bewusstsein an – und manchmal … putzt man den Staub der Jahre weg und Poröses kommt zum Vorschein: Marode Stellen erfordern Sanierungsmaßnahmen. Oder nicht?