Schreibkraft
Heiner Frost

Das Besondere des Alltäglichen

Foto: Rüdiger Dehnen

Die Dinge sind nicht, was sie sind. Sie sind, was wir von ihnen wissen, denken; Sie sind, was wir ihnen zu sein erlauben. Sehen ist Kategorisieren. Das Neue gibt es nicht, denn wir machen es zum Alten. Je präziser die Schublade, um so gigantischer das Verschwinden.

Ein Ding ist nur frei, solange es nicht im Hirn des Benutzers/Hinsehers/Zuhörers zu einem greifbaren Gedanken wird. Wer den Dingen ihren Platz einräumen möchte, muss sie immer wieder neu betrachten – muss neue Winkel des Betrachtens finden. Neue Standpunkte.
Kunst ist das Nachdenken über die Dinge und so, wie jeder anders nachdenkt, kommt jeder am Ende zu anderen Ergebnissen: Beim Machen. Beim Benutzen – beim Hinsehen also. Kunst ist die permanente Erneuerung des Alltäglichen. Was alltäglich bleibt, wird zur musterfreien Tapete. Das Alltägliche wird zum Wahrnehmungsrand. Nicht selten halten Rituale unser Leben zusammen, aber Kunst ist im besten Fall kein Ritual – sie ist ein täglich neuer Flug über ein bekanntes Gelände. Kunst zu erklären ist vielleicht ein Akt der Vernichtung …
Trotzdem sollte über eine Ausstellung berichtet werden. Es ist eine von den Ausstellungen, die Dinge bestätigen, indem sie demontieren oder zumindest neue Denkzusammenhänge stiften. Es geht um die Litanei des vermeintlich Alltäglichen, dem Flügel angeklebt werden. Der da im Museum Kurhaus Kleve (mkk) ausgestellt wird, heißt … fast möchte man den Namen auslassen, denn natürlich ist einer wie Haim Steinbach längst zu seiner eigenen Schublade geworden und manchmal ist nichts verheerender als mit sich selbst zu konkurrieren. Egal – der Name ist genannt und tut doch nichts zur Sache, denn es geht um die Sache und darum, wie sie zu erleben ist. Es geht um das Abtauchen im Alltäglichen, das am anderen Ende eines unaussprechbaren Gedankens verändert aufersteht – jeden Tag neu. (Every single day.)
Buchstaben können Unterschiede machen. Every day – da wohnt das Unausweichlichnormale. Every single day – da entsteht fast schon ein Gebet aus Worten. Eine Beschwörung.

Foto: Rüdiger Dehnen

Steinbach ist einer von eben jenen Künstlern, bei denen die Dinge mehr sein dürfen, als ihnen gemeinhin zugestanden wird. Die Dinge – das können Farben sein, Gegenstände, Buchstaben, Übereinkünfte der Wahrnehmung. Was hinter „Steuer“ gedacht wird, hängt davon ab, ob jemand im Auto sitzt oder über Geld nachdenkt. Das eine Farbe heißt wie sie heißt, umschreibt nichts von ihrer Eigenschaft, nichts von der Qualtität. Dass es in einem Haus schon immer eine Tür an einer bestimmten Stelle gab, muss nichts heißen, wenn einer kommt und das Loch zumauert. Wenn ein Museum einen wie Steinbach einlädt, eine Ausstellung zu machen, muss erwartet werden, dass mehr passiert als dass Kisten ankommen, die man auspackt und anschließend ihren Inhalt im Haus verteilt. Einer wie Steinbach verteilt das Haus neu und schafft Denkbarrieren, die keine sind. Steinbachs Variation der Dinge ist eine Öffnung … wenn man sich darauf einlässt. Wer sich nicht einlässt, kann in Ausstellungen wie „Every single day“ vereinsamen und die Freiheit des Nachdenkens als Lähmung empfinden. (Was schade wäre.) Im mkk sind Arbeiten aus den vergangenen 30 Jahren zu sehen. Ist dergleichen nun Retrospektive zu nennen? Eine leichtestenfalls akademische Frage, denn Steinbachs Arbeiten sind – wie große Kunst es immer ist – zeitlos. Aber was bedeutet schon zeitlos? Das Wort ist, was wir ihm zu sein erlauben. Je geringen die Befugnisse, desto engstirniger das Ergebnis. „Every single day“ ist eine Ausstellung, die Spuren hinterlässt – eine, die man mit nach Hause nimmt; die sich festbeißt in der Vorstellung; eine, die vom Wiederkommen erzählt; eine, die fast wie eine Droge ist, wenn man sich das Denken für einen Augenblick verbietet und sich im Hinfühlen einrichtet. Die Wassolldasfrage ist irgendwie keine Option. Steinbach braucht Mitarbeiter, Mittäter. Ja – es ist an dieser Stelle oft genug beschrieben: Die Dinge sind nicht einmal vorhanden, wenn niemand da ist, der sie wahrnimmt – der ihnen einen Platz einräumt im wohldimensionierten Oberstübchen des freien Denkens. Aber wahr ist auch: Die Dinge überleben uns. Von beidem erzählt „Every Single Day“. Steinbach erzählt von den Dingen, indem er die Dinge zum Erzählen bringt – ihnen Platz einräumt und sie befragt. Wie befragt man ein Wort, eine Farbe, einen Raum? Vielleicht mal ins mkk gehen und sich der Antwort stellen.

Foto: Rüdiger Dehnen

 

The Exceptional of the Everyday

(Translation: Alexander Schlutz)

Things are not what they are. They are what we know, what we think about them. They are what we allow them to be. To see is to categorize.
The new does not exist, for we turn it into the old. The more precise the drawer, the more gigantic the disappearance.

A thing is only free while it has not yet become a graspable thought in the brain of the user/onlooker/listener. Whoever wants to give things their space needs to look at them constantly anew – needs to find new angles of observation. New positions. Art is thinking about things, and just as everybody thinks in different ways, everybody arrives in the end at different conclusions: In the process of making. In the process of using – which is the process of looking. Art is the constant renewal of the ordinary and the everyday. What remains ordinary becomes wallpaper without design. Quite often rituals hold our life together, but art in the best-case scenario is no ritual – it is a flight over known territory that is new every day. To explain art is perhaps an act of destruction…
Nevertheless a report on an exhibition is called for. It is one of those exhibitions that confirm things by way of dismantling them, or at least by bringing about new relations of thought. At issue is the litany of the seemingly everyday, onto which wings have been pasted. The name of the person exhibiting in the Museum Kurhaus Kleve (mkk) is … one almost wants to leave out the name, for somebody like Haim Steinbach has of course long become his own drawer, and sometimes nothing is more devastating then to be in competition with oneself. Nevermind – the name has been mentioned and is nevertheless beside the point, for the point of the thing and how to live it is the issue. What’s at stake is to dive into the everyday, which is resurrected in changed form a the other end of an unpronounceable thought – new every day. (Every single day.)
Letters can make a difference. Every day – that’s where the inescapably normal is at home. Every single day – that’s almost a prayer made of words.

Steinbach is one of those artists who allow things to be more than is usually granted to them. Things – they can be colors, objects, letters, agreements of perception. What’s being thought behind the word “steering,” depends on whether somebody is sitting in a car or thinks about a committee. That a color is called what it’s called does not describe its property, nor its quality. The fact that a house always had a door in a specific place is meaningless if somebody comes and walls up the opening. If a museum invites somebody like Steinbach to create an exhibition, it is to be expected that more will happen than the arrival of boxes that one can unpack in order to subsequently distribute their contents in the house. Somebody like Steinbach distributes the house itself anew and produces thought barriers that are none. Steinbach’s variation of things is an opening … if one is open to it. Somebody who isn’t open might grow lonely in an exhibition like Every single day and experience his or her freedom of contemplation as paralysis. (Which would be too bad.) One can see works from the past 30 years at mkk. Should one call something like that a retrospective? In the easiest case, this is an academic question, for Steinbach’s works are – as all great art always is – timeless. But what does timeless mean after all? The word is what we allow it to be. The slighter the warrant, the more narrow-minded the outcome. Every single day is an exhibition that leaves traces – an exhibition that one can take home, one that sinks its teeth into one’s conception, one that speaks of return, one that almost acts like a drug if one forbids oneself to think for a moment and settles into the direction of one’s feelings. The what’s-the-purpose-of-all-this question somehow is not an option. Steinbach needs coworkers, accomplices. Yes – it’s often enough described here: Things do not even exist if nobody is there to perceive them – to make a space for them in the well-proportioned attic of free thought. But this is also true: things survive us. Every single day tells of both these truths. Steinbach tells of things by getting things to tell stories – by giving them space and interrogating them. How do you interrogate a word, a color, a space? Maybe by going to the mkk and facing the answer.

Display #37 – Untitled (wheelbarrow, bricks), 1995. Foto: Rüdiger Dehnen

Kunst Geschichte Schreiben

Ja, gehört denn ein Turnschuh ins Museum? Gegenfrage: Gehört ein Handtuchhalter ins Museum? Antwort: Wenn er die nötige Reife – sprich das nötige Alter – hat, dann schon.
Es ist immer so eine Sache mit der Kunst der Gegenwart. Sie hält nicht still. Stellt sich quer. Man sucht nach Erklärungen. Es ist wie bei den Tönen. Mozart ist halt schön. Ligetti wirft Fragen auf.
Susanne Figner ist Kuratorin im Museum Kurhaus. Sie hat die Steinbach-Ausstellung kuratiert, die noch bis Ende Januar zu sehen ist. Stundenlang könnte sie reden: über die Werke, den Künstler, das Dahinter, das Gedankengerüst, das Besondere des Alltäglichen, das Sichtbare und das Unsichtbare.
Beginnen wir mit dem Unsichtbaren. Schon kommt die erste Einschränkung, denn: Steinbach macht das Unsichtbare sichtbar. Er zeigt Arbeit. Das Dahinter: Ein Schubkarren auf einer Rampe, an deren Ende ein Ziegelturm zur Decke ragt. Steinbach gibt sich nicht mit dem Turm zufrieden – er macht den Prozess deutlich, der zum, der ins Vorhandensein führt. Damit entstehe, so Figner, ein sozialer Kontext. Dergleichen wird gern hinterfragt – in der Kunst der Gegenwart.

Schriftführer

Van Goghs Zeichnungen aus dem Bergarbeitermilieu nimmt man als Kunst entgegen. Steinbachs Gegenstände des Alltags werden mit Fragen belegt. Liegt es am Gegenständlichen? Liegt es an der tradierten Form des Schönen einerseits und dem Unwohlsein in Bezug auf das Gegenwärtige andererseits? Wird denn Alltag zur Kunst, nur weil er es ins Museum schafft? Was ist der Unterschied zwischen einem Handtuchhalter aus dem Mittelalter und einer Plastikmadonna aus dem Jetzt? Auch die Maler der Vergangenheit haben nicht einfach gemalt, um zu malen. Sie waren Schriftführer des Zeitlichen – Geschichtsmaler. Geschichtenmaler. Schichtenmaler. Kunst war allzu oft etwas für die Bessergestellten.

No elephants.

Zurück zu Steinbach: Sind Worte Kunst? „No elephants.“ – das ist auf einer Wand zu lesen – Schwarz auf Weiß; Wort auf Wand. Vielleicht denkt man an den rosaroten Elefanten auf dem Rad, an den man doch eigentlich nicht denken sollte. Vielleicht weiß man aber auch, dass die Republikaner in den Staaten den Elefant als Gallionsfigur nutzen. Schon ändert sich die Schrift, aber es ist nicht die Schrift an der Wand – es ist ihre Bedeutung im Kopf. Jeder bringt sich selber mit, wenn er zur Kunst kommt. So entsteht Zusammenhang.
„Haim Steinbach ist ein politischer Mensch“, sagt die Kuratorin. Aber Steinbach ist einer, der nicht seine Ansicht in den Vordergrund stellt – er ist keiner, dem es um das Ansehen geht. Und doch geht es bei Kunst natürlich um Ansehen und Ansichten. Vielleicht ist Steinbach einer, der die Doppelbödigkeit zum Thema macht, ohne darüber zu sprechen. Kunst entsteht im Dialog aus dem Gelieferten und den Erwartungen. Die Gegenwart scheitert oft genug an den Erwartungen des Publikums. Nein – das ist keine Schuldzuweisung. Steinbachs Kunst ist ein Plädoyer für das Hinsehen, denn Kunst entsteht erst – man muss es immer wieder schreiben – im Dialog. Auch die Mona Lisa ist nicht vorhanden, wenn man die Augen schließt, aber sie ist längst in Milliarden von Hirnen zum Vor-Bild geworden. Was Steinbach ins Museum stellt, sind Vorbilder der anderen Art. Einer wie er schafft es, den Gesang des Alltäglichen anzustimmen, aber das ist nicht in Dur und Moll abzubilden. No elephants.

Gefälle

Und dann wäre da die Matratze: Abgewetzt steht sie in einem neuen Schrank. Ist da ein Zyniker am Werk, der das Elend der Armen als Karrieresteinbruch benutzt? Natürlich kann man das so lesen, aber man könnte auch lesen, dass da einer etwas sagt über das Gefälle in einer Gesellschaft. „Soll er doch ein Buch schreiben“, mögen manche sagen. Steinbach ist kein Schreiber – er ist ein Wachmacher. Durch Verändern des Drumherum lädt einer wie er die Dinge mit neuer Energie auf. Eine Mona Lisa muss niemand aushalten – eine Matratze als museales Dialogangebot ist eine andere Sache. Steinbach gibt sich nicht einfach mit dem Schönen zufrieden, aber er ist gottseidank (!!) auch nicht der Guru mit dem Zeigefinger, kein Dozent mit dem Laserpointer – er ist eine Art trojanisches Pferd. Er zieht ins Kurhaus und baut ein Regal auf – vollgestellt mit dem Kitsch der 50-er und 60-er Jahre, bestückt mit dem Wissen des Brockhaus. Es entsteht ein Krämerladen, der – man merkt es erst beim zweiten Hindenken – eine Barriere ist, die nun den Weg zum Handtuchhalter versperrt, jenem Handtuchhalter, den alle so gern sehen, jenem Handtuchhalter, der sich durch die Zeit geheiligt hat. „Denk nach“, flüstert das Regal „denk nach, was der Handtuchhalter einmal war: Gebrauchsgegenstand. Und was bin ich?“ Niemand sagt all das. Niemand muss es denken, aber fest steht: Steinbach stellt Fragen. Er stellt keine Antworten. Er schafft neue Räumen in alten Inhalten – erweitert durch Verengung und verengt durch Erweiterung.

Einladung

Die Dinge sind nicht, was sie sind. Sie sind, was wir von ihnen wissen, denken; Sie sind, was wir ihnen zu sein erlauben. Sehen ist Kategorisieren. Das Neue gibt es nicht, denn wir machen es zum Alten. Je präziser die Schublade, um so gigantischer das Verschwinden.
Steinbach diskutiert auch die Institution Museum. Kunst Geschichte Schreiben. Kunstgeschichte schreiben. Kunst, Geschichte zu schreiben. Steinbach verwandelt das Museum in einen sozialen Empfangsraum. Seine Kunst – eine Einladung. Wer sich traut, nimmt sie an. Wer Spaß haben möchte, sowieso.

Foto: Rüdiger Dehnen

Really …?

Übersetzung: Alexander Schlutz

Really, does a sneaker belong in the museum? Counterquestion: Does a towel rack belong in the museum? Answer: If it has matured enough – meaning if it is old enough – then yes. Contemporary art is tricky business. It won’t keep still. It’s recalcitrant. One searches for explanations. It’s just as it is with music. By common agreement, Mozart is beautiful. Ligetti raises questions.

Susanne Figner is curator at the Museum Kurhaus Kleve. She curated the Steinbach exhibit. She could talk for hours: about the works, the artist, what’s behind it all, the scaffolding of thought, the exceptional of the everyday, the visible and the invisible. Let’s start with the invisible. And already we’ve reached the first necessary qualification, for: Steinbach makes the invisible visible. He shows work. What’s behind it all: a wheelbarrow on a ramp, at the end of which a tower of bricks rises to the ceiling. Steinbach is not content with showing the tower – he highlights the process that leads to, leads into existence. This way, says Figner, a social context comes into being. Which is something one likes to submit to critical questioning – in contemporary art.

Painters of strata

One accepts Van Gogh’s drawings of the mining milieu as art. Steinbach’s everyday objects are saddled with questions. Is that an effect of figuration? Is it an effect of the traditional form of the beautiful on the one hand and being ill at ease with respect to the contemporary on the other? Does the everyday only become art if it makes it into the museum? What is the difference between a towel rack from the middle ages and a plastic madonna from the present? The painters of the past also did not simply paint to paint. The were secretaries of the temporal – painters of history. Painters of stories. Painters of strata. All too often, art was something for the well-off.

Back to Steinbach. Are words art? “No elephants.” – that’s what one reads on one wall – black on white, word on wall. Maybe one thinks of the pink elephant on a bike, of which one actually shouldn’t think. But perhaps one also knows that the Republicans in the States use the elephant as their party symbol. Already the writing has changed, but it’s not the writing on the wall that has done so – it’s the meaning in one’s head. Everybody brings themselves when they come to art. That’s how connections develop.

Pre-View

“Haim Steinbach is a political person,” says the curator. But Steinabch is not somebody who puts his viewpoint in the foreground – he is somebody who is concerned with viewing. And yet, art is of course about both viewing and viewpoints. Maybe Steinbach is somebody who thematizes ambiguity without talking about it. Art arises in the dialog between what’s delivered and the expectations. Often enough, the present moment founders on the expectations of the audience. No – this is no accusation. Steinbach’s art is a plea for taking a look, for art only develops – one has to write it again and again – in dialog. The Mona Lisa does not exist either, if one closes one’s eyes, but she has long since become a pre-view in millions of brains. What Steinbach puts into the museum are previews of another kind. Somebody like him is able to intone the song of the everyday, but that isn’t representable in either major or minor. No elephants.

And then there’s the mattress: Worn out it stands in a new wardrobe. Is a cynic at work here, somebody who mines the misery of the poor for the purposes of his career? Of course one can read it that way, but one can also read it as somebody saying something about the steep incline of a society. “Well, let him write a book,” some might say, but: Steinbach is no writer – he’s an awaker. By changing the surroundings somebody like him charges objects with a new energy. Nobody needs to endure a Mona Lisa – a mattress as an offer for a dialog in the museum is a different issue. Steinbach is not simply content with the beautiful, but he is thank God (!!) also not a finger-pointing guru, no lecturer with a laser pointer – he is a kind of trojan horse. He moves to the Kurhaus and sets up a shelf – full of the kitsch of the 50ies and 60ies, armed with Brockhaus knowledge. What emerges is a general store that – one only notices it on second thought – becomes a barrier that now blocks the way to the towel rack, the towel rack that everybody loves to see, the towel rack that has sanctified itself through time. “Think,” whispers the shelf, “think what the towel rack once was: an article of daily use. And what am I?” Nobody says all this. Nobody has to think it, but one thing is certain: Steinbach poses questions. He doesn’t pose answers. He creates new spaces in old subject matters – expands through narrowing and narrows through expansion.

Things are not what they are. They are what we know, what we think about them. They are what we allow them to be. To see is to categorize.
The new does not exist, for we turn it into the old. The more precise the drawer, the more gigantic the disappearance. Steinbach also discusses the institution of the museum. Art History Writing. Writing art history. The art of writing history. Heimbach transforms the museum into a social reception room. His art – an invitation. Whoever dares accepts it.

Foto: Rüdiger Dehnen