Es wird jetzt irgendwie ein bisschen intim – andererseits: Ist doch eh schon rum: Nicht nur bei uns im Tiergarten. Es war auch schon in den Medien.
Jetzt aber mal aus meiner Sicht. Der Patenesel kennt sich aus: „Geh selbst an die Öffentlichkeit“, hat er gesagt. „Behalte die Kontrolle über dein Leben.“ Also – was soll ich sagen: Ich heiße Kamala und bin eine Pandadame. Seien wir genau: Roter Panda.
Ich war nicht bei Tinder und habe mich nicht um einen Kerl bemüht. Trotzdem haben ich einen bekommen: einen Franzosen. Wie gesagt: Ich hab‘ mir den nicht ausgesucht. Das haben andere getan. Eigentlich ein Unding, oder? Aber wie es so ist: Irgendwann haben sie mir Janak in MEIN Gehege gesetzt. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Okay – ich gebe zu: Der Typ macht einen guten Eindruck: gepflegtes Äußeres, raucht nicht, trinkt nicht, tadellose Manieren und – das habe ich aus der Zeitung: gutes Gen-Material. Dabei setze ich auf Romantik. Ich brauche keinen Napoleon. Ich suche ein nettes Herzensbärchen. Die Dinge müssen sich entwickeln. Wir müssen zueinander finden. Immerhin: Wir können uns aus dem Weg gehen. Genügend Platz ist da. Aber – seien wir ehrlich: Es geht hier nicht nur ums Romantische. Der Chef hofft auf Nachwuchs. Aber wie heißt es so schön: Da gehören zwei bei. Und ich bin nicht käuflich. Ga-ran-tiert. Wenn es also Nachwuchs gibt, dann war es Liebe. Den ersten Blick haben wir hinter uns. Das kann‘s nicht mehr werden, aber wie gesagt: Charmanter junger Franzose. Wenn es noch klappen sollte mit uns beiden – Sie können sicher sein, dass Sie es erfahren. Ich werde mich persönlich melden. Ciao. Ihre Kamala.