Schreibkraft
Heiner Frost

Keine Feder hinterm Ohr

Es könnte sein, dass die Tatoo-Mädchen gestern noch gelacht haben. Köster ist nicht sicher. Köster trägt keine Feder hinterm Ohr. („Manche Leute stellen sich so einen Künstler vor.“) Köster ist Maler. Er malt nicht, um die Welt zu verändern; malt nicht, um ein Leiden zu dokumentieren; auch nicht, um sich an der Kunst zu therapieren. Köster malt, weil er muss. Man könnte auch sagen: Köster tut, was er kann. Und er kann, was er tut. Kösters Tun, das Malen also, hat nichts Zwanghaftes – ist nicht ungesund. Eigendiagnose: „Ich bin einfach nur fleißig.“

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